2003-05-13 Annie Lennox - Bare - Tempodrom - Berlin - Germany

Information

Artist : Annie Lennox

Date : 2003-05-13

Tour Name : Bare

Country : Germany

Town : Berlin

Venue : Tempodrom

MAP

SETLIST

Eurythmics-Setlist-background-1

MEMORABILIA

PHOTOS

Programme

REVIEWS

PublicationReview
Ein Abend der Superlative

Auf diesen Tag habe ich 20 Jahre gewartet,denn so lange ist es nun schon her,dass ich mein erstes Lied von Eurythmics gehört habe und nicht mehr damit aufhören konnte. Ich bin 300km bis nach Berlin gefahren und mit jedem Kilometer pochte mein herz immer schneller.

Und dann endlich war es soweit. Mit etwas Verspätung betrat Annie Lennox,ihre Musiker und die Backroondsängerinnen die Bühne. Von der ersten Minute an war ich in ihrem Bann. Man merkte Annie Lennox an,dass es ihr sichtlich Spaß macht.Sie forderte das Publikum auf, sich von ihren Plätzen zu erheben und nach vorne zu kommen. Keiner brauchte eine zweite Aufforderung!!!

Es war ein phantastischer Abend und er wird mir unvergesslich bleiben. Ich hoffe ich muss nicht wieder 20 Jahre warten, um diese Frau und diese Stimme sehen und hören zu können. (A. Lenz, AnnieLennox.de)


Es muss da einen Engel geben

Einen, der über Annie Lennox wacht: Einst galt die androgyne Sängerin als das Aushängeschild einer neuen Frauengeneration. Ihr Comeback-Konzert im Tempodrom trug zwar Züge eines 80er-Jahre-Liederabends - bestätigte aber ihr Ausnahmetalent

Stell dir vor, Annie Lennox kommt und keiner geht hin. Diese - zugegeben blasphemische - Vorstellung basiert auf dem kreativen Null-Punkt, den die britische Sängerin und einstige Eurythmics-Hälfte in den letzten Jahren anzusteuern schien. Vor vier Jahren versank der Eurythmics-Neustart im verdienten Treibsand der Bedeutungslosigkeit, vor neun Jahren bescherte uns Annie Lennox eine reichlich überflüssige Cover-Platte - und immerhin elf Jahre sind bereits vergangen, seit das hübsche Solo-Debüt "Diva" ihren Ruf als weiblicher Elton John festigte.

Dabei war die androgyne Sängerin in den Achtzigerjahren einst das Aushängeschild einer toughen Frauengeneration. Dann kam die Heirat, der Nachwuchs und ein großes Bedürfnis, sich zunehmend am Themenkatalog der bürgerlichen Zweierbeziehung abzuackern. Spaß ade, Ödnis olé!

Wischblende ins Tempodrom 2003: Ein neues Album soll im Juni die Welt erschüttern, "Bare" wird es heißen. Seit März tourt die Grand Dame der seelischen Bestandsaufnahme dafür durch die westliche Welt. Der Verdacht liegt nahe, dass das nur der Erhaltung eines lieb gewonnenen Star-Status dienen kann. Dem zahlreich anwesenden Publikum dürfte das schnurzegal sein. Manch einer wirkt selbst wie ein Überbleibsel aus vergangener Zeit: Enge Lederhosen sind zu bestaunen, wallende Seidenblusen und ordentlich ondulierte Fön-Wellen - nicht Retro, sondern ongoing Achtzigerjahre. Eisern bleibt man gut gelaunt, obwohl die Flasche Chianti am Eingang von den Ordner-Spaßbremsen einkassiert wurde.

Dem Altersdurchschnitt angemessen, beginnt die 48-jährige Sängerin pünktlich um viertel nach acht. Ein Ambient-Budenzauber durchströmt die Halle: Esoterische Klänge ertönen, blaue Lichtkegel blenden das verzückte Publikum, und fünf Musiker sowie drei Background-Sängerinnen betreten die Bühne wie Schattengestalten. Aus dem New-Age-Synthie-Brei formt sich der Takt zu "Money Cant Buy It", einem Lied, das auf der ersten Solo-Platte zu finden ist.

Annie Lennox tritt auf. Die ersten Zuschauer rasseln mit ihren Lungen. In der Hitze der Halle besteht angemessene Hyperventilations-Gefahr. Wohl kaum für Annie: Sie sieht unglaublich gestählt aus. Dank einer schwarzen, engen Hose erkennt man gut ihre Kondition. Oben trägt sie ein schwarzes Top, darüber eine lässige Jeansjacke, auf dem Kopf eine schwarze Wollmütze, und eine Sonnenbrille rundet die modische Unnahbarkeit ab. Die Verkleidung funktioniert. Nebenan fragt ein Besucher, der offenbar nicht mit dem gesamten Oeuvre der Sängerin vertraut ist: "Entschuldigung, ist das schon Annie Lennox - oder erst die Vorband?"

Sie ist es. Die Stimme sitzt. Jeder Ton kommt perfekt heraus. Annie Lennox kann immer noch auf einer Tonleiter Salti vollführen. Bravourös trifft sie die hohen Töne, als ihr dritter Song "Little Bird" wortwörtlich zum ersten

VIDEOS

Suggest a change